Von inneren Landkarten und alten Geschichten
- Christine Andert
- 9. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
In jedem von uns liegt eine innere Landkarte verborgen, die zeigt, woher wir kommen und wohin wir gehen möchten – manchmal auch Wege, die wir bisher noch nicht erkundet haben. Diese Landkarte entsteht nicht zufällig, sondern wird gestaltet durch unsere Werte, Prägungen und Glaubenssätze.
Manche dieser Wege schenken uns Orientierung und Halt. Andere hingegen führen in Sackgassen oder lassen uns in Schleifen verharren, aus denen wir längst ausbrechen möchten.
Die Landkarte unserer Werte
Werte sind wie Himmelsrichtungen. Sie helfen uns, Entscheidungen zu treffen, auch wenn das Gelände unübersichtlich wird. Manchmal spüren wir gar nicht, wie wichtig uns ein Wert ist – bis wir in eine Situation geraten, in der er herausgefordert wird. So kann etwa der Wert „Sicherheit“ mit dem Wunsch nach „Freiheit“ in Spannung geraten, oder „Fürsorge für andere“ mit der „Fürsorge für mich selbst“.
Die Spuren unserer Prägungen
Unsere Prägungen sind wie die Landschaft auf dieser Karte – Berge, Täler, Flüsse, die sich aus den Erfahrungen unserer Kindheit, unserer Beziehungen und unserer Kultur gebildet haben. Manche dieser Formen laden zum Verweilen ein. Andere sind steile Anstiege, die uns immer wieder Kraft kosten. Vieles läuft unbewusst: Wir folgen vertrauten Pfaden, ohne zu fragen, ob sie uns noch zu unserem heutigen Ziel führen.
Die alten Geschichten unserer Glaubenssätze
Glaubenssätze sind die Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Manche klingen ermutigend: „Ich bin willkommen, so wie ich bin.“ Andere wirken eher wie Schranken: „Ich muss perfekt sein, um gemocht zu werden.“ „Ich schaffe das sowieso nicht.“
Oft stammen diese Sätze aus längst vergangenen Kapiteln unseres Lebens – doch sie beeinflussen, wie wir uns in der Gegenwart bewegen.
Wenn wir die Karte neu betrachten
Sich mit den eigenen Werten, Prägungen und Glaubenssätzen zu beschäftigen, heißt, die Landkarte auszurollen und genau hinzuschauen: Welche Wege sind noch stimmig? Wo gibt es Pfade, die ich nicht mehr gehen möchte? Und welche neuen Routen könnten entstehen, wenn ich einen anderen Blickwinkel einnehme?
Das ist kein schneller Prozess. Es ist eher wie eine behutsame Erkundung – manchmal mit überraschenden Entdeckungen, manchmal mit stillen Aha-Momenten.
Ein sicherer Ort für neue Entdeckungen
Im geschützten Raum eines Gesprächs lässt sich diese innere Karte leichter lesen. Es geht nicht darum, alles Vergangene zu löschen. Vielmehr können wir gemeinsam prüfen: Was trägt mich heute – und was darf sich verändern?
Vielleicht ist jetzt ein guter Moment
… einmal innezuhalten und neugierig zu werden: Welche Werte leiten mich gerade? Welche Geschichten erzähle ich mir schon lange – und möchte sie vielleicht neu schreiben?
Ich biete einen Raum, in dem diese Fragen willkommen sind. Ein Ort, an dem wir gemeinsam die Karte betrachten – und, wenn Sie möchten, neue Wege einzeichnen.
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